7. Etappe / Kaitumjaure - (Teusajaure) - Zeltplatz

Distanz: 12.6km
Mückenalarm: 2/10

Liebster Ausrüstungsgegenstand: Kocher (wir lieben den heissen Kaffee!)
Nervigster Ausrüstungsgegenstand: Brennstoffflasche (zu gross, zu schwer)
Gehasster Ausrüstungsgegenstand: -


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Den Morgen der siebten Etappe gehen wir sehr gemütlich an. Es dauert nämlich, bis die ganze Schulklasse die Toilette aufsucht, sich gewaschen und gegessen hat. So lesen wir noch ein wenig in unseren Kindle und haben schon bald die ganze Hütte für uns. 
Das Wetter ist ganz ok, es regnet nicht und zwischendurch scheint die Sonne ein wenig. Es ist merklich kühler geworden in den letzten Tagen und wir sind froh, dass wir warme Sachen dabei haben.
Von den Kautumjaure-Hütten aus geht es nach einigen Metern durch einen dichten Birkenwald. Wir erreichen schliesslich den Fluss Kaitumjåkka und überqueren diesen auf einer komfortablen Stahlbrücke.

Pause am Kaitumjåkka mit Aussicht auf den Sánarcohkka (1'580m)
Oli und eine typische Wegmarke (Steinmännchen), hinten rechts der Rentierzaun
Wir treffen wieder auf die russischen Geschwister und andere Trekker. Weiter vorne zweigt der Winterweg nach rechts ab. Wir folgen dem Sommerweg und überwinden ein Rentiergehege. Weiter vorne, auf dem Winterweg, sehen wir die beiden Russen. Winterwege empfehlen sich nicht allzu sehr im Sommer, denn meist führen diese durch sumpfige Gebiete, welche natürlich im Winter gefroren sind. Längere Zeit laufen die beiden Russen dem Rentiergehege entlang, bis wir sie aus den Augen verlieren.

Blick zurück auf die Moorlandschaft
Der Weg steigt nun stetig an. Wir durchqueren ein sehr hübsches Sumpfgebiet auf komfortablen Holzstegen und immer wieder überqueren wir einen kleinen Hügel nach dem anderen. Trotzdem gewinnen wir langsam aber sicher an Höhe.

Gehts noch ein wenig höher?
Auf dem Fjäll windet es stark und wir versuchen schnell weiterzukommen. Der Kungsleden führt nun relativ flach weiter in Richtung der Teusajaure-Hütten. Wir überqueren die weite Landschaft und stehen vor dem Teusajaure-Tal. 

Ausblick auf das Teusajaure-Tal
Während einer kurzen Pause geniessen den Ausblick und die unglaubliche Ruhe. Schliesslich machen wir uns an den wirklich steilen Abstieg und sind beide froh, als wir in einem Stück zu den Teusajaure-Hütten gelangen. Dort werden wir nicht sehr freundlich empfangen. Eigentlich wollen wir hier zelten, aber der Hüttenwart meint, dass es sehr, sehr teuer sei und dass wir lieber heute noch den Teusajauresee überqueren sollen. Das Motorboot fahre morgen nicht. Der versucht uns wirklich abzuwimmeln. Also fahren wir. Lieber verbringen wir eine Nacht für uns alleine.
Beim Anlegeplatz treffen wir zwei Belgier. Die wollen heute noch auf die andere Seite des Sees rudern. Bei jedem See sind nämlich Ruderboote vorhanden. Insgesamt drei Stück. Im dümmsten Fall muss man die Ruderstrecke dreimal zurücklegen:

1. Mit einem Ruderboot auf die andere Seite übersetzen
2. Mit dem zweiten Ruderboot im Schlepptau zurück an den Startpunkt
3. Endgültiges übersetzen an den Zielpunkt

So haben auch die von der anderen Seite her kommenden Wanderer die Möglichkeit den See zu überqueren. Unsere Paddelerfahrung sagt uns, dass es kein Spaziergang wird für die beiden Belgier. Wir verabschieden uns und setzen mit dem Boot über. Die obligatorischen Schwimmwesten stinken nach nassem Hund, denn der Hüttenwart "trocknet" diese in einem Plasiksack...

Blick zurück auf die Teusajaure-Hütten
Kurz nach unserer Ankunft sind die beiden Belgier auf unserer Seite des See's. Wir sind schon ein wenig erstaunt, dass die Beiden die Strecke so schnell zurücklegten. Wir gratulieren ihnen und wünschen ihnen eine gute Reise.
Der Kungsleden führt uns wieder durch einen schönen Birkenwald, während wir den Gáppejåhkå zu unserer Rechten rauschen hören. Von weiter oben können wir immer wieder die beiden Belgier beobachten, wie sie versuchen mit dem Ruderboot zurückzukommen. Dummerweise weht der Wind von Nordwest, also den Beiden entgegen. Wir machen uns ein wenig Sorgen, sehen jedoch, dass sie es doch noch ans rettende Ufer schaffen.

Ausblick auf den Teusajaure-See
Wir steigen immer höher, bis wir wieder ins Fjäll gelangen. Nach dem Überqueren einer Stahlbrücke (da darf nur eine Person drauf!) beschliessen wir den Tag hier zu beenden.

Oli beim Wasser holen

Da es wieder sehr schnell abkühlt verziehen wir uns ins Zelt. Mitten in der Nacht wachen wir auf. Was ist das für ein Lärm? Oli schaut nach und entdeckt vielleicht 100m von uns entfernt eine kleine Rentierherde. Die ersten Rentiere also nach sieben Tagen!
Gute Nacht :-)

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